Spaziergangs-Gedanken

Heute früh bin ich mit Kopfschmerzen aufgewacht. Das wurde auch nach dem ersten Kaffee nicht besser, also habe ich mich zu einem morgendlichen Spaziergang entschlossen.

Und wie so oft auf meinen Spaziergängen, fallen mir immer wieder dieselben Dinge auf. Heute: Autos. Viele Autos und wenig Platz.

Ich lebe in einer kleinen Gemeinde. Der Ort besteht aus dem alten Ortskern und einem modernen Neubaugebiet. (Deren Bewohner auch meistens – wie das mal so ist – wenig Kontakt miteinander haben. Die Neubaugebiets-Bewohner kommen nicht in den Ort und umgekehrt.) Ich bin meistens im „alten“ Ort unterwegs. Und vielleicht sollte ich das noch sehr oft ausnutzen, so lange man hier noch als Fußgänger unterwegs sein kann …

Das Dorf ist alt. Entsprechend klein dimensioniert sind die Straßen. Weil, als die gebaut wurden, waren die Autos eben auch noch kleiner. Und es gab erheblich weniger davon.

Und so kommt es eben, dass fast jeder, der an der Straße parkt, im Dilemma ist: Parkt er/sie/es zu weit auf der Straße (also ohne Räder auf dem Gehweg), wird die Durchfahrt für Rettung und Feuerwehr zu eng – auf der anderen Straßenseite parken ja auch noch Autos. Parkt er/sie/es weiter auf dem Gehweg, ist dort oft schon für „normale“ und „normalbreite“ Fußgänger kaum durchzukommen. Von Rollatoren, Kinderwägen, (Kinder-)Fahrrädern etc. ganz zu schweigen.

Hier sind aber auch viele Haushalte nicht nur mit einem Auto ausgestattet, sondern oft gleich mit zwei, drei oder – auch das gibt es – vier Autos. Braucht ja jedes Familienmitglied mindestens eines. Stellplätze vor den einzelnen Häusern gibt es nur begrenzt (obwohl viele Häuslebesitzer dazu übergehen, ihre Vorgärten in Stellplätze umzubauen, was ich schade finde, aber sehr gut verstehen kann). Garagen? Tja, als die hiesigen Garagen gebaut wurden, waren die Autos halt noch erheblich kleiner. Und so kommt es, dass viele ihre Garagen nicht nutzen können, weil die Autos trotz eingeklappter Außenspiegel einfach nicht mehr reinpassen. Links und rechts eben auch mal nur 2 oder 3 Zentimeter Spielraum …

Die Folge ist aber auch, dass sämtliche möglichen und unmöglichen Stellen zugeparkt werden. Gerne auch mal Übergänge oder Straßenecken. Was das hier übliche „rechts vor links“ zu einer Herausforderung macht.
Dann sind da oft noch die Transporter von Handwerkern & Co., die ja auch nur ihre Arbeit machen wollen und irgendwo stehen müssen.

Die Autos werden also immer größer, die Gehwege und Straßen wachsen aber eben nicht mit. Oder – wie Professor Harald Lesch zu sagen pflegt -: Das Universum dehnt sich aus, aber ich finde immer seltener einen Parkplatz.

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